Ein großer Haufen Stroh liegt vor unserem Walzbachgarten, darunter eine Menge Pferdemist – und darin viele tausend Würmer. Mit ihnen bereichern wir den Boden unserer Felder.

Zu uns gekommen sind sie aus Karlsruhe. Dort waren sie Teil der Diplomausstellung von Ulf Beck. Unter dem Titel „Bildkompost“ bekamen die Würmer dort täglich, einen Monat lang, Zeitungsausschnitte zu fressen, die sie dann zu wertvollem Dünger verwerteten. Doch was sollte mit den vielen Tierchen nach dem Projekt geschehen? Wer könnte sie weiter beherbergen, wer den Dünger gebrauchen? Ulf dachte an unsere SoLaWi und kontaktierte Ute.

Schnell musste ein Behälter organisiert, eine Menge Pferdemist zum fressen und ein Haufen Stroh besorgt werden, um sie vor der Kälte zu schützen.
In der frostigen Zeit im Februar mussten wir sie besonders warm halten, denn ab 2 Grad sterben sie. Ab Temperaturen um den Gefrierpunkt und etwas mehr halten sie Winterruhe.

Bei den frühlingshaften Temperaturen jetzt kriechen sie munter durch die Erde und vermehren sich sichtbar. Wer das Stroh zur Seite schiebt entdeckt große Würmer, kleine Würmer und viele, viele Eier. Ein Ei pro Tag, etwa 300 Eier im Jahr legt ein Wurm ab der Geschlechtsreife. Auf einem 1 qm leben später, nach ordentlicher Vermehrung, etwa 20.000 Würmer, die etwa 2-4 Liter Frischwasser am Tag fressen.

Satt fressen dürfen sich die Würmer an unseren guten Gemüseresten und dem anfallendem Grünzeug. Im Gegenzug bereichern sie unsere Böden mit ihrem wertvollem Dünger. Kompostwürmer sind außerdem standorttreu. Sie bleiben in ihrem Fleckchen Erde, solange sie dort genügend Futter finden. Dass sich der Würmerhumus außerdem nicht so schnell rauswäscht wie Kunstdünger, ist ein weiterer Vorteil der Bodenbearbeitung mit Wurmkompost.

Bald dürfen die Würmer in für sie gebaute Wurmkomposter umziehen. Dann werden sie auf mehrere Standorte verteilt. Wer mehr über die vielen, kleinen, neuen SoLaWi-Mitglieder wissen möchte, darf sich gerne an unsere Wurmpatin Nini wenden.