Auf der größten Anbaufläche der SoLaWi am Rande von Weingarten, auf dem Walzbachacker, wächst seit vielen Jahren ganzjährig regionales, gutes Gemüse. Sehr zur Freude der Mitglieder*innen, die jeden Samstag ihr frisches Gemüse an der Gemüseausgabe abholen dürfen. Die Bodengesundheit liegt dem Verein von Anfang an am Herzen. Nun geht der Verein einen weiteren Schritt Richtung regenerative Landwirtschaftlich und macht aus dem Acker einen Agroforst.

Aus der wertvollen Ackerfläche soll nun aber kein Wald entstehen. Vielmehr wächst hier weiter Gemüse, nun aber zwischen mehrjährigen verholzenden Pflanzen, wie kleineren Bäume und Sträucher. Und warum? Zum einen, weil das Gehölz Lebensräume und Nahrung für Tiere bietet. Laut Bericht der Vereinten Nationen sterben täglich bis zu 130 Tier- und Pflanzenarten weltweit. Dieses Sterben ist neben dem Klimawandel das drängendste ökologische Problem unserer Zeit.

Mit dem Aufbau des Agroforst setzt der Verein dem Problem etwas dagegen. Zum anderen, weil das Nebeneinander der Gehölze und des Gemüses zahlreiche positive Wechselwirkungen hervorbringt: die biologische Aktivität im Boden erhöht sich und dehnt sich in tiefere Schichten aus, die Bodenfruchtbarkeit wird verbessert, die Nährstoffkreise schließen sich wieder. Gehölzstrukturen halten Wind und Regen ab, beugen der Bodenerosion vor und speichern CO2. Es entsteht ein wertvoller Lebensraum für Vögel und Insekten sowie weitere Nützlinge, die für eine biologische Landwirtschaft wichtig sind.

An zwei Samstagen wurden darum gemeinschaftlich über 80 verschiedene heimische Wildsträucher, die den kompletten möglichen Blütezeitraum abdecken, gepflanzt. 11 kleinere Obstbäume und 80 Beeren- und Rosensträucher ergänzen das System. Entlang des Rains zur Jöhlinger Straße wurden die Hecken dichter gepflanzt, damit sie Windschutz bieten und den Feinstaub der Straße besser abhalten.

Möglich wurde das Projekt aufgrund einer großzügigen Spende des Vereins für nachhaltige Entwicklung in Weingarten flurkultur e.V. Das Gärtner*innen-Team hat sorgfältig geplant und ausgesucht, um den Acker, ergänzend mit den Blühflächen und der Kräuterspirale, immer mehr zu einem biologischen Wohlfühlraum hinzuentwickeln, der gesunde Nahrung für alle hervorbringt. Mehr darüber verraten die Gärtner*innen gern vor Ort.