Hohe Inflation und steigende Preise an den Tanksäulen, bei der Stromrechnung und im Supermarkt sorgen aktuell für Verunsicherung. In einer solidarischen Landwirtschaft, wie das GUTE GEMÜSE eine ist, trägt eine Gruppe von Menschen gemeinsam die Verantwortung für erzeugten Lebensmittel und die Form der Landwirtschaft bzw. der Anbauweise. Wie reagiert ein solches kooperatives Ernährungssystem auf eine Krisenzeit? Ist es anpassungsfähiger, erweist es sich als resilienter?

Was genau ist anders bei der SoLaWi als bei einem Hofladen oder einer Gemüsekiste?

Die SoLaWi GUTES GEMÜSE finanziert den Anbau und die Produktion und nicht das Lebensmittel als solches. Jedes Mitglied verpflichtet sich bei der Bieterrunde durch sein Gebot, gemeinsam mit den anderen für mindestens ein Jahr die Verantwortung für den Gemüseanbau zu tragen, monatlich den zugesagten Betrag zu zahlen. So kann die SoLaWi zuverlässig planen und ist vom Marktdruck befreit.

Aktuell beschäftigt das GUTE GEMÜSE ganzjährig zwei Gärtnerinnen und in den Sommermonaten 2-3 weiter Aushilfskräfte. Das Gärtner-Team baut ganzjährig nach dem Market-Gardening-Prinzip am Ortsrand von Weingarten, auf zwei verschiedenen Flächen, Gemüse an. Der Verein ist nicht zertifiziert, hält sich aber an die hohen Richtlinien und arbeitet ohne synthetischen Dünger und Pestizide. SoLaWi bedeutet ein klares Bekenntnis zu einer regionaler und dem Jahresverlauf angepassten Ernährung. Die Lieferwege sind sehr, sehr kurz, das Gemüse kommt unverpackt und die Mitglieder wissen ganz genau, was auf den Teller kommt und unter welchen Bedingungen es angebaut wurde.

Weil eine SoLaWi lokal wirtschaftet, ist sie deutlich unabhängiger von den gestiegenen Preisen am Markt. Preissteigerungen bei der Petrochemie betrifft das GUTE GEMÜSE kaum, da die gestiegenen Düngerpreise nicht relevant sind. Die Gärtnerinnen arbeiten mit langsam wirkenden organischen Düngern wie Mist und Kompost, außerdem kommen Hornspäne und Gesteinsmehl zum Einsatz.

Die Wertschöpfungsketten erfolgen beinahe ausschließlich in der Region, das macht die SoLaWi unabhängig vom großen Markt und deren Preisen. Dieser Umstand macht das GUTE GEMÜSE im hohen Grade resilient, krisenfest, preisstabil, wertvoll und ernährungssouverän.

Die nächste Einstiegsmöglichkeit ist bei der Bieterrunde am 26.11.2022 in der Aula der Turmbergschule in Weingarten von 15-17 Uhr. Im kommenden Erntejahr kann die SoLaWi wachsen und mehr Menschen die Möglichkeit geben mitzumachen und mit zu genießen. Das Startgebot ist aktuell bei 80€ pro ganzem Anteil, was in etwa dem Gemüsebedarf einer Kleinfamilie entspricht. Halbe Anteile oder eine 14-tätgige Abholung ist ebenso möglich.

Am 17.11.22 gibt es die Möglichkeit an einem Online-Infoabend den Verein, die Anbaumethoden, erste Mitglieder kennenzulernen und Fragen zu stellen. Den Link zur Sitzung und mehr Infos dazu gibt es hier.