Wie bereits bei der Bieterrunde angekündigt, ist unsere SoLaWi seit Beginn dieser Sommersaison um einen Bauer reicher: Bernhard Schneider, unseren ersten Möhren-Bauern! Heute möchten wir euch einmal berichten, wie es dazu kam, welche Motive Bernhard bei seinem Engagement als Möhren-Bauer bewegen und wie die Chancen stehen, dass wir in diesem Jahr unsere ersten Möhren ernten können.


Gleich vorweg eine für viele sicherlich etwas überraschende, vielleicht sogar schockierende Information: Möhren-Bauer Bernhard ist eigentlich gar kein Bauer!
Als Bauleiter und Teilzeit-Straßenbahnfahrer bei den VBK hatte Bernhard bislang sogar eher recht wenig Bezug zur Landwirtschaft. Seit er es sich vor einigen Jahren jedoch zur Aufgabe gemacht hat regelmäßig für die gesamte Familie zu kochen, beschäftigt er sich intensiv mit den Fragen nach der Herkunft, dem Anbau, der Erzeugung und der Qualität der Lebensmittel, die er verarbeitet und zu sich nimmt.

 
Durch sein Mitwirken in der SoLaWi möchte Bernhard einerseits den Erhalt eines regionalen, kleinen Hofes unterstützen und so der aktuellen Entwicklung hin zu immer größeren, industriellen Landwirtschaftsbetrieben entgegenwirken. Andererseits erhofft er sich dadurch aber natürlich auch den direkten Bezug von gesundem, frischem, saisonalem Gemüse.
Während in der vergangenen Saison noch einige Gemüsesorten von anderen Höfen zugekauft wurden, um die Mitglieder der SoLaWi umfassend zu versorgen, wurde in diesem Jahr beschlossen, von dem Zukauf abzusehen und nur noch eigens angebautes Gemüse zu verteilen. Da der Anbau von Möhren jedoch sehr arbeitsintensiv ist, sollte die Möhre zunächst nicht in die diesjährige Anbauplanung der Solawi aufgenommen werden.
Um sich aktiv für die SoLaWi zu engagieren und nicht auf den Bezug frischer Möhren verzichten zu müssen, erklärte sich Bernhard als bekennender Möhren-Liebhaber kurzerhand bereit dazu, eine „Gemüsepatenschaft“ für die Möhre zu übernehmen.

 
Angeleitet durch den „echten“ Bauern Mike kümmert sich Bernhard seit Beginn dieser Saison nun um den Anbau der Möhren für die SoLaWi. Seinen ersten Arbeitseinsatz hatte Bernhard dabei am Vormittag unseres Hoffestes zum Start der Sommersaison: gerade noch rechtzeitig bevor in der darauffolgenden Woche die ersten Möhrenblätter das Licht der Welt erblickten, wurde das Unkraut „abgeflammt“ und damit einem übermäßigen Unkrautbefall entgegengewirkt. Der Erfolg dieser Aktion zeigte sich unmittelbar beim ersten, erfreulicherweise (noch) recht kargen „Jät-Einsatz“ in der darauffolgenden Woche.

 
Seither sind bereits einige weitere Arbeitseinsätze gefolgt und zu den anfangs mit Möhren gesäten beiden Feldzeilen sind in der Zwischenzeit drei weitere Zeilen dazugekommen, die auch in den kommenden Wochen wieder einige Jät-Einsätze abverlangen werden. Die Entscheidung für die Möhren-Patenschaft bereut Bernhard jedoch keineswegs. Als besonders spannend an seinem Engagement empfindet er es, die einzelnen Entwicklungsschritte der Möhre zu beobachten. Durch die Arbeit auf dem Feld hat er mittlerweile einen vollkommen anderen Bezug zu den Lebensmitteln bekommen, die bei Ihm auf dem Teller landen: so freut er sich nun umso mehr auf die Ernte und natürlich die Verkostung der ersten selbst angebauten Möhren. Doch wie stehen nun die Chancen darauf, dass wir in diesem Sommer tatsächlich unsere ersten eigenen Möhren ernten? Davon macht ihr euch bei einem Besuch auf dem Feld am besten selbst einen Eindruck!

 
Und wer sich ebenfalls einmal auf das Abenteuer „Gemüsepatenschaft“ einlassen möchte, streckt bitte einfach die Hand – wir finden sicherlich noch weitere „Gemüse-Babys“ die versorgt werden möchten ;-)!